![]()
INNVIERTEL, LOCHEN (höll). Nun ist es schon wieder passiert: Ein herzloser Hundebesitzer hat seinen treuen Begleiter ausgesetzt. Das grausame Herrchen hat seine Mischlingshündin am Mittwoch vergangener Woche bei 35 Grad im Schatten einfach an einen Baum auf der Innlände nahe der Eisenbahnbrücke in Braunau gebunden.
Jährlich teilen rund 50 Tieren im Innviertel ein ähnliches Schicksal. Wenn sie nicht verenden, bevor jemand sie jemand findet, landen die teilweise stark dehydrierten, verängstigten Tiere in der Pfotenhilfe Lochen: "Der Fall von Mittwoch ist besonders grausam. Emily, so haben wir die Hündin genannt, war sehr erschöpft, fast verdurstet und hungrig. Außerdem hat sie offenbar Angst vor Männern. Besonders berührungsempfindlich ist sie im Hüftbereich. Möglich, dass sie geschlagen oder getreten wurde", erzählt Johanna Stadler, Geschäftsführerin der Pfotenhilfe Lochen.
Hauptsaison für Tieraussetzer ist die selbe, wie für Urlaubsreisen: "Die meisten Fundtiere landen im Juli und August bei uns. Aber auch im Jänner werden viele Tiere einfach ausgesetzt", weiß Stadler. Dabei werden nicht mehr nur Hunde und Katzen vor die Tür gesetzt: "Vor allem Kaninchen werden einigen Besitzern schnell zu aufwendig in der Pflege. Dann lassen sie die Tiere einfach frei. Alleine im Juli sind zehn ausgesetzte Kaninchen zu uns gebracht worden. Seit Kurzem werden auch vermehrt Schildkröten und andere Exoten ausgesetzt. Auf Exotenbörsen kann man die Tiere relativ günstig kaufen. An die sehr aufwendige Pflege denken viele nicht", sagt Stadler.
Zwischen 300 und 400 Tiere aus dem gesamten Innviertel finden in Tierheim und Gnadenhof der Pfotenhilfe Lochen ein neues Zuhause. "Meistens haben die Besitzer genug Mumm, die Tiere selbst hier vorbeizubringen. Zum Glück sind nur wenige so feig, sie einfach auszusetzen." Stadler weiß, dass es vor allem für Hunde ein traumatisches Erlebnis ist, die Familie, die Bezugsperson und damit das "Rudel" zu verlieren: "Egal wie lieb wir zu ihnen...