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Die missglückte Thomasnacht - Märchen und Geschichten für Kinder Kindsköpfe und Kind gebliebene - Teil 11

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"The Twelve Days of Christmas" sind - wie in dem alten englischen Weihnachtslied besungen - besonders symbolträchtig und mit unzähligen Bräuchen und Aberglauben behaftet. Jetzt, um die Wintersonnenwende, soll die Wand zwischen den Welten ziemlich dünn sein: der Sage nach, können Tiere sprechen, die Wilde Jagd zieht mit all ihren Geistern und Dämonen um Haus und Hof und den Kräutern spricht man während dieser Zeit ihre größte Wirkung zu. Volksbräuche und Aberglaube rund ums Zukunft orakeln. Wer einen verheißungsvollen Blick in die Zukunft wagen will - sollte das der Überlieferung nach, ebenfalls zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Jänner versuchen. Die Thomasnacht vom 20. auf den 21. Dezember ist auch die erste Raunacht. An diesem Tag der Wintersonnenwende wurde früher traditionsgemäß die Mettensau geschlachtet - ein Hausschwein, das speziell für den weihnachtlichen Festbraten gemästet wurde. Wer noch auf der Suche nach dem Lebenspartner ist, könne in der Thomasnacht, einen Blick von ihm erheischen, so sagt man. Um einen Blick in die Zukunft zu erlangen soll ebenfalls die Thomasnacht besonders ergiebig sein. So versuchten in manchen Gegenden heiratswillige Burschen und Mädchen das Aussehen des oder der Zukünftigen mittels Zaunstecken zu eruieren: man nannte eine Zahl und zählte dann rechts von der Zauntür den entsprechenden Zaunstecken ab. Dessen Aussehen sollte über das Äußere des künftigen Partners Aufschluss geben: jung und frisch oder alt und morsch. Ledige Mädchen, die wissen wollten, aus welcher Richtung ihr Bräutigam kommen würde, gingen im Ennstal zu einem Obstbaum und schüttelten diesen so lange, bis ein Hund zu bellen anfing. Dabei wurde der Spurch: „Bamerl, i schüttel di, Bamerl, i rüttel di, host du koan Monn für mi?“ aufgesagt. Aus der Richtung, aus der sie das Bellen eines Hundes hörten, sollte dann auch der Bräutigam kommen. In Oberösterreich gab es den Brauch, sich verkehrt herum ins Bett zu legen. Wobei beim...

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