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Paradies als Ort ohne Wiederkehr? Sieben künstlerische Positionen!

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Am 25. März wird im Club International die zweite von drei Gruppenausstellungen zum Jahresthema PARADIESE eröffnet. Die beteiligen Künstlerinnen und Künstler untersuchen anhand von Malerei, Zeichnung, digitalen Arbeiten und Fotografie auch das Paradoxe des Paradies-Begriffs. „Wir sind alle ein Leben lang auf der Suche nach einem Sehnsuchts-Ort: dem Paradies. Die Bibel lehrt uns, dass wir verstoßen wurden, und seither wollen wir zurück“ – sagte der Filmemacher Ulrich Seidl in einem Interview. Die zentrale Rolle des Paradieses, des „Garten Eden“ in den Weltreligionen und in anderen Kulturen steht immer wieder auch im Fokus der bildenden Kunst - mit genügend Freiraum, in Phantasiewelten zu driften, aber auch zu hinterfragen, ob nicht alles reine Utopie ist… Rosemarie BOLZER sieht ihr verlorenes Paradies im Garten ihrer Kindheit. Die Vorstellung seiner einstigen Schönheit existiert nur mehr in ihrer Erinnerung, die sie in abstrakten Bildern festgehalten hat. Ein weiteres Motiv sind Wassertropfen, die auf einem Glas ihre Spur ziehen und ebenfalls flüchtige Momente symbolisieren. Vjekoslav BORIĆ versucht in der gegenständlichen Ölbilder-Serie „Unser alltägliches Paradies“ eine Erklärung für das Paradoxon zu finden, dass die Menschen zwar aus dem Paradies vertrieben wurden, aber ein menschenleeres Paradies wohl keines ist. Da wir nicht wissen, ob unsere Seelen nach dem Tod dorthin zurückkehren, bleiben nur die kurzen alltäglichen Augenblicke Im Hier und Jetzt – bestimmt von Sehnsucht. Roland HILLE setzt mit der Serie „Purgatorien“, digitalen Bildkompositionen an der Grenzfläche zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, dort an, wo das Paradies (noch) nicht beginnt - im Zwischenreich der Läuterungen und Prüfungen. Die Absenz von Glückseligkeit als Voraussetzung für die Idee des Paradieses scheint ohne „Anti-Paradies“ nicht möglich zu sein. Die unbestimmbaren Orte der Finsternis werden von Hille als verstellter, verbarrikadierter Blick auf den Himmel...

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